Immer wieder hören und lesen Hausbesitzer von gesundheitsgefährdendem Radon in deutschen Kellern. Das erschreckt viele Menschen. Dabei besteht kein Grund zur Panik, zumal sich das Problem Radon in der Regel bautechnisch lösen lässt.
Radon ist ein chemisches Element und, wie der Name nahe legt, radioaktiv. Quelle des Radons ist das im Urgestein und im Erdreich in Spuren vorhandene Radium, das im Mineralgitter festsitzt und dort zum gasförmigen Radon zerfällt. Ein Teil dieses Gases gelangt aus dem Mineral in die Bodenluft und bewegt sich dort aufgrund eines Konzentrationsgradienten in Richtung der freien Atmosphäre.
Die Frage, ob das Radon auch in ein Haus gelangt, hängt im wesentlichen von dessen Bausubstanz ab. Ungenügend abgedichtete, erdberührte Hauspartien oder Undichtigkeiten wie Risse führen dazu, dass Bodenluft in das Haus gelangt - und damit auch Radon.
Die Diffusionskonstante von Radon ist derart hoch, dass es sich trotz seines hohen spezifischen Gewichtes in einer freien Atmosphäre innerhalb kürzester Zeit gleichmäßig verteilt. Wenn Radon in Häusern dennoch in hohen Konzentrationen vorkommt, ist es darauf zurückzuführen, dass bei den oben erwähnten Undichtigkeiten eine stetige Luftbewegung vom Erdreich ins Haus existiert. Dieser wird begünstigt durch den Druckunterschied zwischen Hausinnern und Erdreich, man spricht auch von einem "Kamineffekt".